Der Präsident, Thomas Roffler, führte durch die Mitgliederversammlung. In seiner Einführungsrede betonte er die Schlüsselrolle, welche die Landwirtschaft in unserem Staat einnimmt. Sei dies in der Nahrungsmittelproduktion, in der Pflege der Kulturlandschaft, in der Pflege und Bewirtschaftung der Alpen, aber auch beim Schutz der natürlichen Ressourcen. Nach dem Grundsatz, nur gesunde Tiere und Böden liefern gute und sichere Erträge, nehme die nachhaltige Produktion bei den Bündner Bäuerinnen und Bauern eine hohe Priorität ein, so das Votum des Präsidenten. Der Bauernstand sei angewiesen auf stabile Rahmenbedingungen am Markt und in der Politik. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von sinkenden Markterlösen und Direktzahlungen wären gerade für den Kanton Graubünden sehr gravierend. Denn eine funktionierende Landwirtschaft bilde die Grundlage für den Tourismus und gewährleiste die Bewirtschaftung und Besiedelung selbst entlegenster Täler und Alpen, so die Schlussfolgerung von Thomas Roffler.
Drei neue Vorstandsmitglieder
Im Fokus der diesjährigen Mitgliederversammlung standen die Gesamterneuerungswahlen des Vorstands und des Präsidenten. Neu in den Vorstand wurden die Mutterkuhhalter Hans-Andrea Patt und Walter Grass sowie der Milchproduzent Markus Gadient gewählt. Thomas Roffler wurde für weitere drei Jahre in seiner bereits vierten Amtsperiode als Präsident des Bündner Bauernverbands bestätigt. Mit einem grossen Dankeschön und einem kleinen Geschenk wurden die langjährigen Vorstandsmitglieder Res Iten und Paul Caduff verabschiedet.
Mit prominenten Gästen
Neben den ordentlichen Traktanden erwarteten die über 200 teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern sowie Gäste aus Politik und dem Verbandswesen spannende Referate und prominente Grussredner. Mit Markus Ritter, Präsident SBV, und Martin Keller, CEO Fenaco, durfte die Mitgliederversammlung zwei der wohl wichtigsten Akteure der Schweizer Landwirtschaft in Cazis begrüssen. Sowohl Markus Ritter als auch Martin Keller blickten mir Sorge auf den tiefen Selbstversorgungsgrad der Schweizer Landwirtschaft. Obwohl sich das Volk in einer Umfrage für einen Selbstversorgungsgrad von 70 Prozent aussprach, ist die Schweiz unterdessen unter die Grenze von 50 Prozent gefallen. Würde die anstehende Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative angenommen, werde dieser Wert noch weiter fallen, so die mahnenden Worte des Schweizer Bauernpräsidenten. Mit grosser Freude konnte der BBV auch Standespräsident Franz Sepp Calouri und Regierungsrat Marcus Caduff als Vorsteher des DVS für ein Grusswort gewinnen. Einen weiteren Höhepunkt bildete zum Schluss die Ehrung der diplomierten Bäuerinnen mit Fachausweis.