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Freizeit
27.07.2024

Den inneren Schweinehund überwinden

Bild: Emilia Schwarz
Nur weil ich oft und meistens auch gerne Sport mache, denken viele, ich wäre immer motiviert. «Deine Motivation hätte ich auch gerne!» Das wird mir dann mal mit einem bewundernden und mal mit einem verständnislosen Unterton gesagt. Dabei bin auch ich nicht jedes Mal motiviert, wenn ich meine Laufschuhe anziehe. Doch meistens wird das Training genau dann am besten, wenn man zu Beginn nicht so motiviert war. Man muss am Anfang einfach den inneren Schweinehund überwinden.

Finde deinen Sport
Ich habe momentan das Gefühl, dass gerade wieder so ein Trend kursiert, bei dem plötzlich alle mit dem Laufen beginnen möchten. Insbesondere auf Instagram sehe ich fast jeden Tag ein Video, wie sich jemand bei einem Halbmarathon angemeldet hat und mit dem Training beginnt. Nur weil alle plötzlich mit dem Joggen beginnen, heisst das aber noch lange nicht, dass das ein Muss ist. Als Läuferin sehe ich das natürlich gerne, doch mir ist bewusst, dass Joggen nicht für alle etwas ist. Es gibt so viele Sportarten, darunter findet sicher jede und jeder etwas. Yoga, Klettern, Biken, Tanzen, Home-Workouts – jede Sportart erfordert ganz andere Fähigkeiten und Vorlieben. Wichtig ist nur, dass man Spass hat. Etwas durchziehen, was einem von Anfang an keinen Spass macht, das ist hart.

Das Laufen ist meine Leidenschaft, mir gibt es ein Gefühl von Freiheit und es ist ein Ausgleich zum Alltag. Es ist keine lästige Pflicht oder gar ein Mittel um abzunehmen oder dergleichen. Dann würde es mir sicherlich keinen Spass machen.

Wenn die Motivation auf der Strecke bleibt
Es gibt Tage oder gar ganze Phasen, da fällt es mir besonders schwer, mich aufzuraffen. Da hilft es mir meistens, mich darauf zu konzentrieren, wie ich mich nach dem Laufen fühlen werde. Nach einer Sporteinheit fühlt man sich in den allermeisten Fällen gut. Ein anstrengendes Training hinter mir zu haben, macht mich irgendwie auch stolz und glücklich. Vielleicht habe ich auch langfristige Ziele, wie zum Beispiel einen Wettkampf zu bestreiten. Da versuche ich dann mit logischen Argumenten abzuwägen, was mir wichtiger ist. Am Wettkampf gut sein oder jetzt noch etwas länger schlafen. Die paar Minuten, die ich länger schlafe, habe ich am nächsten Tag schon vergessen, doch ein Erfolgserlebnis bei einem Wettkampf bleibt mir länger. Ein solches Abwägen zwischen langfristigen Zielen und kurzfristigen Bedürfnissen findet man in jeder Sportart.

Disziplin antrainieren
Ein bisschen Disziplin ist notwendig, wenn man regelmässig Sport treiben möchte und auch einen Fortschritt sehen will. Wie schon gesagt, sind Ziele da sehr wichtig. Wenn man seinen inneren Schweinehund die ersten paar Male mit Willenskraft überwindet, geht es irgendwann leichter. Dann, wenn man am wenigsten Lust dazu hat und trotzdem etwas macht, trainiert man die Disziplin am besten. Vorausgesetz natürlich, es hat wirklich nur etwas mit Lust zu tun. Bei Krankheiten sollte man sich zu nichts zwingen. Routinen sind meiner Meinung nach zu Beginn sehr hilfreich, um an etwas dran zu bleiben. Immer an den gleichen Tagen trainieren, immer zur gleichen Uhrzeit, usw. Zu guter Letzt noch ein Tipp, der mir sehr oft hilft: Ich suche mir im Internet Motivationssprüche heraus und sage mir diese immer wieder auf. Mir persönlich hat das schon oft geholfen, meinen inneren Schweinehund zu überwinden.

Nochmals zusammengefasst
Wenn man eine Sportart gefunden hat, die einem wirklich Spass macht, dann kommt es gar nicht so häufig zu dem Punkt bei dem man sich überwinden muss. Natürlich kann man aber nicht jeden Tag top motiviert sein und für diese Tage gibt es allerhand Tipps entweder hier in meinem Beitrag oder auch noch viel mehr im Internet. Denn Sport ist kein Mord!

Emilia Schwarz